Bewertungen im Internet sind extrem wichtig — für Online-Händler, die Produkte auf Amazon verkaufen, entscheidet die Anzahl der positiven Bewertungen und der Durchschnitt der Sterne-Bewertung über Erfolg oder Misserfolg eines Produkts auf dem weltweit größten Online-Marktplatz.
Die Anzahl der Verkäufe und das Ranking auf Amazon stehen dabei in unmittelbarem Zusammenhang mit den jeweiligen Produktbewertungen. Ein Produkt mit vielen und vorwiegend positiven Bewertungen verkauft sich um ein vielfaches besser als ein vergleichbares Produkt mit keinen oder überwiegend negativen Bewertungen.
Für unabhängige Shopbetreiber außerhalb von Amazon und Dienstleister gelten ähnliche Regeln. Hier entscheiden oft Google Bewertungen über den ersten Eindruck und letztendlich auch, ob ein potentieller Kunde dem jeweiligen Webshop oder Dienstleister Vertrauen schenkt, einen Kauf tätigt oder Kontakt aufnimmt.
Aber woher bekomme ich möglichst viele positive Bewertungen? Lassen sich positive Bewertungen kaufen und sind gekaufte Bewertungen legal? Und wie verhalte ich mich bei negativen Bewertungen — kann ich negative Bewertungen löschen lassen? Wir haben für Sie die aktuelle Situation beleuchtet und stellen Ihnen nachfolgend im Detail Möglichkeiten und Grenzen rund um Bewertungen und Bewertungsmanagement für Produkte und Dienstleistungen vor.
Das Löschen von negativen Bewertungen ist eine Option, die vielen Händlern und Dienstleistern als erstes in den Sinn kommt, wenn eine ungerechtfertigte negative Bewertungen über das eigene Unternehmen im Internet auftaucht. Schließlich muss es ja irgendwie möglich sein, sich gegen unwahre Behauptungen von meistens anonymen Rezensenten zur Wehr zu setzen.
Viele Portale und Marktplätze, darunter natürlich auch Amazon, geben Unternehmern grundsätzlich die Möglichkeit, Fake Bewertungen (also gefälschte bzw. manipulierte Bewertungen) zu melden und diese negativen Bewertungen löschen zu lassen.
In der Praxis tendieren die Erfolgschancen einer solchen Meldung leider gegen Null — in den meisten Fällen erfolgt gar keine Reaktion, im besten Fall erhält man eine standardisierte Antwortmail.
Der Grund für diese geringen Erfolgsaussichten liegt darin, dass die Masse an Bewertungen auf Amazon und Google so enorm ist, dass eine manuelle Überprüfung und Nachverfolgung dieser Meldungen kaum zu realisieren ist. Und selbst wenn man sehr beharrlich ist, ggf. sogar den Rechtsweg eingeschlagen hat und sich endlich ein Mitarbeiter von Amazon oder Google die Angelegenheit anschaut, stehen am Ende die Aussagen des Kunden den Aussagen des Unternehmers gegenüber — und im Zweifel lassen die Portale die negative Bewertung einfach stehen. Denn was veröffentlicht wird und was veröffentlicht bleibt liegt letztendlich im Ermessen der Portalbetreiber und deren Richtlinien — und diese Richtlinien lassen sich im Streitfall sehr breit auslegen.
Vielversprechend hört sich oft der Weg über einen Anwalt bzw. eine Anwaltskanzlei an, um negative Bewertungen löschen zu lassen. Schließlich gibt es in Deutschland für fast jede Angelegenheit ein breites Spektrum an Rechtsmitteln, also wird man sich damit doch auch effektiv gegen manipulierte Bewertungen zur Wehr setzen können?
Leider ist auch der Rechtsweg in der Praxis keine zielführende Methode, um negative Bewertungen zu löschen. Welche Bewertungen veröffentlicht werden und ob einmal veröffentlichte Bewertungen wieder gelöscht werden, liegt in erster Linie alleine im Ermessen der jeweiligen Portale. Diese entscheiden darüber, welche Inhalte in Bewertungen zulässig sind, ob diese den eigenen Richtlinien entsprechen und damit letztendlich auch, ob sie eine negative Bewertung für zulässig erachten oder nicht.
Über den Rechtsweg eine Löschung zu erzwingen, ist eine kostspielige und zeitintensive Angelegenheit. In jedem Fall ist es erforderlich, eindeutige Verstöße gegen geltendes Recht nachzuweisen, was zum Beispiel bei Beleidigungen, übler Nachrede oder gezielter Verleumdung der Fall ist — in allen anderen Fällen, selbst wenn die Bewertung inhaltlich unwahr ist und damit andere Kunden in die Irre führt, ist der Rechtsweg nahezu aussichtslos. Amazon und Google berufen sich hierbei gerne auf die Meinungsfreiheit.
Selbst wenn eine Löschung Erfolg haben sollte, steht das in fast allen Fällen in keinem Verhältnis zum erforderlichen Aufwand.
Positive Bewertungen kaufen ist eine Möglichkeit, um ungerechtfertigten negativen Bewertungen entgegenzusteuern. Das Kaufen von positiven Bewertungen klingt verlockend. Aber ist der Kauf von Amazon Bewertungen bzw. Google Bewertungen kaufen legal — oder ist das Ganze als irreführende Werbung anzusehen und verstößt gegen das Wettbewerbsgesetz (UWG)?
Grundsätzlich ist das Kaufen von Bewertungen bzw. Rezensionen legal, verstößt also gegen kein geltendes Recht. Wichtig sind dabei allerdings die Voraussetzungen, zu denen Bewertungen gekauft werden: Es darf sich nicht um sogenannte Fake Bewertungen handeln. Wenn Bewertungen durch externe Dienstleister gekauft werden, müssen diese Bewertungen echt sein. Von echten Personen, die aus freien Stücken ihre eigene und unbeeinflusste Meinung wiedergeben.
Fake Bewertungen sind jegliche Art von Bewertungen, die durch gefälschte Benutzerkonten oder automatisiert durch Bots generiert werden. Diese manipulierten Bewertungen verstoßen zweifelsohne gegen die Richtlinien aller gängigen Markplätze & Portale und sind auch im Rahmen des UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb) als irreführende Werbung anzusehen, da potentielle Kunden durch gefälschte Meinungen vermeintlicher Käufer in die Irre geführt werden.
Um sich im rechtlich zulässigen Rahmen zu bewegen und nicht gegen die Richtlinien der jeweiligen Portale zu verstoßen, muss jede Bewertung (ob gekauft oder nicht) folgende Voraussetzungen erfüllen:
Zusätzlich ist es wichtig zu beachten, dass wenn für die Abgabe einer Bewertung eine Vergütung gezahlt oder das jeweilige Produkt kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, dieser Umstand in der Bewertung kenntlich gemacht werden muss.
Sind die genannten Kriterien erfüllt, handelt es sich um eine rechtlich nicht zu beanstandende und den Richtlinien der Portale entsprechende zulässige Bewertung.
Professionelle Dienstleister im Bewertungsmanagement wie der europaweite Marktführer Fivestar bieten Unternehmen eine unkomplizierte und effektive Möglichkeit, Bewertungen auf diversen Marktplätzen und Portalen zu erhalten.
Die über Fivestar generierten Bewertungen werden von echten Menschen verfasst, die für die Abgabe ihrer Bewertung eine kleine Aufwandsentschädigung erhalten, in ihrer Meinung und Bewertung aber nicht beeinflusst werden. Das Prinzip von Fivestar ähnelt dabei dem hauseigenen Verfahren von Amazon zur Generierung von Bewertungen, dem Amazon Vine Club, der allerdings nur von Amazon ausgewählten Unternehmen gegen eine monatliche Gebühr zur Verfügung steht.
Im E-Commerce Bereich — insbesondere auf Amazon — ist ein aktives Bewertungsmanagement mittlerweile unerlässlich geworden, um sich im Ranking und Absatz gegenüber den Produkten der Mitbewerber zu behaupten. Bewertungen werden dabei nicht nur für bestehende Produkte zugekauft, sondern vor allem auch für die Optimierung der Markteinführung neuer Produkte verwendet.
Wer dabei nicht von Amazon für das interne Vine Programm ausgewählt wurde, hat auf dem Martkplatz das Nachsehen. Bislang ist der Amazon Vine Club für die Generierung von Bewertungen nur wenigen ausgewählten Unternehmen vorbehalten, die neben einer nicht unerheblichen monatlichen Grundgebühr auch hohe Nebenkosten haben, da Produkte für Amazon Vine Produkttester im Austausch für eine Bewertung kostenlos zur Verfügung gestellt werden müssen.
Externe Dienstleister wie Fivestar haben das Bewertungsmanagement in den vergangenen Jahren deutlich professionalisiert und einer breiten Öffentlichkeit — abseits des exklusiven Amazon Vine Clubs — zugänglich gemacht. Kundenorientierte, flexible Kampagnen ermöglichen es Online-Händlern und Unternehmern aus den unterschiedlichsten Branchen sicher, effektiv und nachhaltig das eigene Bewertungsmanagement zu gestalten.